Wenn Ton die ideale Feuchtigkeit hat, lässt er sich perfekt formen. Ton ist für mich nicht einfach ein Objekt, „wir“ arbeiten zusammen. Ich höre auf das Material und lasse mich von seiner Biegsamkeit und Geschmeidigkeit leiten, um eine schöne Komposition zu bekommen. Oder ich mache eine ganz einfache Form und lasse die Farbe in den Vordergrund kommen. Das Ergebnis hat immer auch etwas mit mir zu tun. Ich bin in Split, an der kroatischen Adria-Küste geboren und aufgewachsen. Der römische Kaiser Diokletian hat sich vor 1700 Jahren dort einen Palast gebaut um auf dieser herrlichen kleinen Halbinsel, weit weg vom öffentlichen Leben in Rom sein Leben zu genießen. Aus diesem Palast ist die Stadt entstanden. Stell Dir vor Du hast ein Sommerkleid an und einen Strohhut auf, trägst Sandalen und sitzt bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein irgendwo draußen im alten römischen Palast, um einen Kaffee zu trinken. Das Gefühl, das Du spürst, ist für mich „Heimat“. Die Leichtigkeit und Freiheit sind in Allem was ich tue.

Ich liebe es schon neue Farbe einzukaufen und dann endlich auszuprobieren, da abhängig vom verwendeten Ton, vom Brennofen und von der Glasur unterschiedliche Farbtöne und ein unterschiedlicher Glanz entstehen. Wenn mir eine bestimmte, neue Farbe gut gefällt, probiere ich sie an verschiedenen Ketten und Ohrringen aus, auch in Kombination mit anderen Farben. Manchmal geht es nicht um die Farbe sondern um eine neue Form. Wenn einige Stücke geformt sind, getrocknet und bemalt, muss ich sie im Brennofen bei bis zum 1.000 Grad Celsius zum Biskuit brennen. Nach ungefähr 48 Stunden, wenn der Brennofen abgekühlt ist, kann ich ihn offnen und glasieren. Dann muss alles noch einmal bei 1.280 Grad Celsius gebrannt werden.
Sehr wichtig für mich ist die perfekte Glasur. Sie ist eigentlich das Glas, das ein Stuck Biskuit ummantelt. Ich liebe es, wie die Glasur in der Sonne scheint und mit Licht gefüllt wird. Ich liebe es, wenn sich manchmal während des Brennens ein Tropfen formt oder kleine Luftbläschen eingeschlossen werden. Wenn man ganz genau hinschaut, sollte man kleine Brüche auf der Oberfläche erkennen. Diese sind mehr als gewollt und einfach einzigartig. Dafür verwende ich eine ganz bestimmte Glasur und öffne manchmal den Brennofen, bevor er ganz abgekühlt ist, so dass durch den thermischen Schock noch mehr Brüche in der Glasur entstehen.